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Verfassung: Eine Verfassung ist das oberste Gesetz eines Staates. Sie legt die grundlegenden Prinzipien fest, nach denen der Staat regiert wird, wie z. B. die Befugnisse der Regierung, die Rechte der Bürger und die Beziehungen zwischen der Regierung und den Bürgern.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Public Choice-Theorie über Verfassung - Lexikon der Argumente

Parisi I 188
Verfassung/Public-Choice-Theorie/Farber: Die Verabschiedung einer Verfassung erfordert in der Regel mindestens eine Mehrheitsunterstützung, wenn nicht sogar eine Supermajorität. Aber warum sollte sich eine Mehrheit dafür entscheiden, eine Verfassung zu verabschieden und sich damit für die Zukunft die Hände zu binden? (Ginsburg, 2010(1); Mueller, 2003(2), S. 634-639).
1) (...) die gegenwärtige Mehrheit kann um ihre zukünftige Kontrolle über die Regierung besorgt sein. Am offensichtlichsten ist, dass die gegenwärtige Mehrheit befürchtet, ihre Wahldominanz zu verlieren, vielleicht aufgrund demografischer Veränderungen, und sie möchte daher rechtliche Regeln festschreiben, die ihr zugute kommen oder sie zumindest vor Verlusten durch zukünftige Mehrheiten schützen.
2) Alternativ könnte eine Mehrheit aufgrund einer Krise mobilisiert werden, aber erkennen, dass ihre Mitglieder in normalen Zeiten wahrscheinlich nicht in ähnlicher Weise mobilisiert werden, so dass sie rechtliche Regeln festigen möchte, die sie vor nachteiligen Handlungen von Interessenvertretungen oder eigennützigen Regierungsbeamten schützen, die nach dem Abklingen der Krise aktiv bleiben werden.
3) Alternativ können Verfassungen auch dazu dienen, Minderheiten zu beruhigen, um ihre Unterstützung für ein Regime zu erhalten. Die offensichtlichste Situation ist, wenn Regionen mit Minderheitenbevölkerung davon überzeugt werden müssen, sich einer nationalen Regierung anzuschließen.
4) Schließlich kann der Konstitutionalismus zumindest teilweise auf ein externes Publikum ausgerichtet sein. Dies war zum Beispiel im Nachkriegs-Japan und im Nachkriegs-Deutschland deutlich der Fall, die von den USA besetzt waren, als ihre heutigen Verfassungen verabschiedet wurden. >Verfassungsrechtliche Struktur/Public-Choice-Theorie
, >Gesetzgebung/Public-Choice-Theorie.

1. Ginsburg, T. (2010). "Public Choice and Constitutional Decision," in D. A. Farber and A. J.
O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 261-282. Northampton, MA: Edward Elgar.
2. Mueller, D. C. (2003). Public Choice 111. Cambridge: Cambridge University Press.

Farber, Daniel A. “Public Choice Theory and Legal Institutions”. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Public Choice-Theorie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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> Gegenargumente zu Verfassung

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